Als die Wutzen tanzten

Ich schaue am Morgen der Hochzeit bei fb vorbei und entdecke einen Post von Tanja:

Wildschweine tanzten durch die Nacht. Ok. OK. Da hat aber jemand lustige Träume vor dem Hochzeitstag…
Ich wundere mich ein bisschen über die Wutzen (so nennt man die wilden Schweine…), denke aber nicht weiter drüber nach.
Auf dem Weg nach Iserlohn freue ich mich. Auf die beiden Bräute, auf den Hund Ohweia, der die Ringe bringen wird, und auf die Fotografen: Tanja und Stefan Muennich kenne ich nun schon seit 2014. Sie machen wunderbare persönliche Momentaufnahmen – und sind mega nett und witzig.
An der Location angekommen finde ich heraus, was es mit den wilden Schweinchen aus dem fb Post auf sich hat. Die sind doch tatsächlich des Nächtens über das Gelände getanzt. Schnauze fest in den Boden und ein bisschen die Landschaft gegärtnert. Upsi. Tanja und Anna sind von Herzen Tiermenschen und haben, nach dem ersten Kopfschütteln…das alles mit einem Lachen genommen.
Da der Boden durch den Regen der Tage zuvor ziemlich nass war, haben die Wildschweine eigentlich nur die Entscheidung: drinnen oder draussen bestätigt. Also Zeremonie drinnen mit Blick nach draußen, und dank der Wutzen keine Probleme mehr mit dem Gedankenkarussel: hätte-es-nicht-doch-draussen-geklappt- wenn …
Tierisch geht es bei Tanja und Anna sowieso zu, sowohl zu Hause, als auch bei ihrer Hochzeit: Das Motiv der Einladung  mit Hund und Katz findet sich auf der Hochzeitskerte wieder, Fledermäuse und Drachen sind Wegweiser, Manschettenknöpfe,  Ihre Mottos: Sei Du selbst. Und wenn Du nicht Du selbst sein kannst: Sei BatWoman.. kommt natürlich in der Zeremonie von. Außerdem ist Tanja Cartoonistin, Drachen  sind ihre besten Freunde und Burghard, die Fledermaus, ist das von ihr gezeichnete Maskottchen eines Projektes der Burg Altena!
Burghard hält übrigens auch den Beutel, in dem Eheringe sind, und wird auf Ohweia reiten, um die Ringe zu bringen. Und Ohweia ist die schönste Ringträgerblondine mit 4 Pfoten.
Es ist ein bunter Tag, ein fröhlicher. Rote Gummistiefel für Anna, passende zu den roten Knöpfen an Tanjas Weste, zum Brautstrauß.Rote Hagebutten im Oktoberwald und rote Kerzen der Gäste,rot,  passend zur Fassaden Farbe des neuen Zuhauses.

Freude, Glück, Liebe, Hund mit Ringen, Kinder mit Lachen, Freunde, Familie voller Glück.
Wir feiern. Wir feiern zwei Menschen, die viel für andere geben, die einander stärken und die Schwächen des anderen mittragen. Wir feiern künstlerisches Chaos und etwas mehr Struktur.
Wir feiern Abenteuerlust, Naturliebe, Familiensinn, Umbaupläne.
Mut und Vorsicht, Miteinander, Füreinander. Gemeinsan. Wir feiern die Liebe, das Leben, wir feiern Anna und Tanja, Tanja und Anna.

Und Burghard wacht der seit der Hochzeit bei mir Zuhause über mich.

Begleitet wurde der Tag nicht nur fotografisch von den Münnichs, sondern auchgraafisch von Dagmar „Dachma“ Gosejacob, die den Tag mit vielen Federstrichen zu einem großen Kunstwerk zusammenfügte: Graphic Recording nennt sich das. Als ich das fertige Ergebniss dann zu sehen bekam, war ich maxmimal begeistert. Zusammen mit den Fotos eine wundervolle Art, den Tag in allen Facetten zu bewahren.

 

 

 

Und weil es sooo schön war, noch ein paar Bilder mehr:

Tanja und Anna
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Copyright: c by stephan muennich
« von 17 »

Ich tue meinen Mund auf für die Stummen

Ich tue meinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller, die verlassen sind.
Ich tue meinen Mund auf und setzte mich ein für die, die alles verloren haben: ihre Heimat, ihre Seele, ihre Hoffnung, ihre Menschlichkeit.
Ich tue meinen Mund auf für die Verletzten, verletzt an Leib und Seele.
Ich tue meinen Mund auf für all die, die Angst haben:
Angst vor den Geistern des Gestern, den Tätern des Heute, dem Dräuen des Morgen.

Ich tue meinen Mund auf und erzähle.
Unbeirrt erzähle ich,
erzähle von meiner Hoffnung auf eine bessere Welt,
von meinem naiven Glauben an das Gute.
Von meiner Freude über Kleinigkeiten im Alltag,
dem Schönen vor der Tür.
Und lege Zeugnis ab v
om oft so unspektakulär friedlichen Umgang der Menschen miteinander.
Berichte vom Nicht-Berichtenswerten, vom Unspektakulären:
Vom Schönen und Zarten,
vom Kleinen und Sanften.                                                                                                                                                                                                                                                         

Ich tue meinen Mund auf für die Stummen, gleich welche Sprache sie verloren haben.
Ich tue meinen Mund auf für das Gute, das sovielen innenwohnt.                                                                                                                                                                                                                                                
                      

  [in freier Anlehnung an Die Bibel, Sprüche 31,8+9]

zuerst veröffentlicht auf facebook, 21.12.2016, überarbeitet März 2018

Ich bin ein Gutmensch – und ich bin es gerne

22.02.1943 Die Geschwister Hans und Sophie Scholl werden von den Nazis hingerichtet.
22.02.2018 Keine Sau interssiert sich mehr dafür.
Wer sich 2018 für Schwache und die „Anderen“ einsetzt, für Menschen, die nicht ins Raster passen, die am Rand der Gesellschaft leben, wird als „Gutmensch“ belächelt.

Meine Fresse, Euer Ernst??
Beschimpft mich, wenn ich Geld an Menschen spende, die WARUM auch immer, keines haben. Ich arbeite echt hart für mein Geld, aber ich kann es eben. Körperlich und nervlich.
Belächelt mich, wenn ich mich für geistige Freiheit in aller Konsequenz einsetze. Ich bin aufgewachsen mit dieser Freiheit und erachte sie als hehres Gut.
Haltet mich für naiv, wenn ich daran glaube, dass Sprache und Vorbildverhalten die besseren Waffen sind.

Aber bitte labert mich nicht voll mit:
Die wollen doch nur unser Geld und haben hier noch nie was ins System eingezahlt und die armen Deutschen werden vergessen und es geht nur um die Flüchtlinge und ich bin nicht rechts sondern so ist das.
SO klingt es einfach, sooo schön einfach.
Ich hab eine Idee: lasst uns doch mal gemeinsam so denken: Denn Pauschalen sind doch so einfach:
Hier die 2 einfachsten aller Verallgemeinerungen:
Alle Männer wollen Frauen Übel und alle Frauen können nicht Auto fahren.
Für beide Thesen habe ich in meinem Leben sooo viele Beispiele erfahren. Nach der „Einfache Aussagen sind wahr-Logik“ aus dem Hause „AfGBildundso“ muss das jetzt also für alle Individuen dieser Gruppe (Männer und Frauen) gelten. Gilt ja auch bei:
Alle Flüchtlinge sind Betrüger und Vergewaltiger und faul und wollen nur DEIN Geld.
Merkt Ihr was?
Genauso fängt es an. Genauso fing es an.
Und ich mache das nicht mit.
Ich tue meinen Mund auf für die, die sprachlos sind.
Ich führe Gespräche für die Schwächeren.
Ich helfe Schwachen.
Ich gebe, wenn ich kann.
Ich rede, wenn es unbequem wird.
Ich höre zu, wenn es unangenehm ist.
Ich antworte, wenn ich nicht gefragt werde.
Ich möchte im Kleinen Vorbild sein,
ich möchte mit Sprache handeln.

Mama hat immer gesagt:
Arschlöcher gibt es überall. Sie hatte recht. Ob gelb, weiß, schwarz, blond, Arschloch bleibt Arschloch
Gutmenschen gibt es auch überall. Und ich bin gerne gut.

Veröffentlich auf facebook am 22.02.2018

Freie Trauung

Freie Trauungen sind eine wunderbare Möglichkeit, mit allen Menschen, die Euch wichtig sind, Eure Trauung zu feiern.

Ihr sucht Euch den Ort für die Zeremonie aus, Ihr wählt Musik und andere Elemente, und lasst Eure Lieben teilhaben, wenn Ihr Ja zueinander sagt.

Während das Standesamt für den zivilrechtlichen Teil unabdingbar ist, Ihr dort Eure Steuerklasse, Euren Familienstand und Euren Namen festlegt, stehen bei der Freien Trauung vor allem Eure Gefühle, Eure Liebe im Zentrum.

Das Ja-Wort, das Eheversprechen, die Worte, die Euch verbinden, alles, was Euch wert und wichtig ist, werden vor allen gesprochen, mit allen gefeiert.

Freie Trauungen sind bestimmt durch Eure Persönlichkeit, sind so locker und fröhlich, so ernsthaft und ruhig wie es zu Euch passt.

Wie wird Eure Freie Trauung?